Hermine Duscher aus Ochsenfurt ist am 14.02.2018 ganz unerwartet verstorben.
Hermine wurde als viertes von fünf Kindern am 18.10.1935 in Bamberg, Pfarramt Rosenberg, Kreis Kaplitz geboren. Ihre Eltern waren Adalbert und Elisabeth Duscher, geb. Proyer. Aufgewachsen ist sie in Bamberg Nr. 8. Die Schule hat sie in Kodetschlag besucht. Ihre zwei Brüder starben schon kurz nach der Geburt. Mit ihren beiden Schwestern, den Eltern und Verwandten wurde sie 1946 vertrieben und kam im Oktober in Wolkshausen, Kreis Ochsenfurt (heute Würzburg) an. Dort besuchte sie die Volksschule. Anschließend wechselte Sie zu den Ursulinen auf die Mittelschule nach Würzburg, die sie 1951 abschloss. Danach begann Sie eine Lehre als Buchhalterin beim Steinwerk Gresser in Ochsenfurt, wo sie bis zur Geburt ihres Sohnes tätig war. Nach der Geburt ihres Sohnes wechselte sie 1959 zum Schuhhaus Gebrüder Götz nach Würzburg, wo sie bis zu ihrer Rente 1994 in der Buchhaltung arbeitete.
Danach galt ihre große Liebe ihrer 2001 geborenen Enkelin Elena. Bis zum letzten Tag engagierte sie sich als ehrenamtliche Helferin im Altenheim Ochsenfurt. Ihr lustiges Wesen zeigt sie als Gründungsmitglied des Ochsenfurter Carneval Clubs. Sie nahm beständig und voller Überzeugung am Leben der Kirchengemeinde teil. Über allem aber stand für sie ihre Heimat. Durch die Sudetendeutsche Landsmannschaft, die Ackermanngemeinde und bei zahlreichen Treffen, wie z. B. dem Sudetendeutschen Tag hielt sie Kontakt zu den Menschen, die das gleiche Schicksal wie sie erlitten hatten. Das Fronleichnamstreffen in Freistadt war ein Termin, den sie nie versäumte. Gerne wäre sie wieder „heim“, wie sie öfter sagte. Ihr Sudetenland verkörperte das, was ihr wichtig war, Glaube und Heimat.
Ihren 80sten Geburtstag hat sie gemeinsam mit ihrer Familie, Freunden und Verwandten „tief drin im Böhmerwald“ gefeiert. Das war ihre größte Freude wie sie immer wieder sagte. Jetzt heißt es für sie, „Behüt dich, Böhmerwald, ich bleib‘ zu Haus!“
Wolfgang Duscher