Kurzfassung
Nach einem Pfarrarchiv: „Um das Jahr 1150 habe diese Pfarre Rosenberg angefangen von Herrn Witiko von Rosenberg.“ Erst hundert Jahre später wurde 1246 auf dem von der Moldau umflossenen Felsrücken eine Burganlage errichtet. Der urkundlich belegte Erbauer ist Wok I. von Rosenberg. Dieser Vorburg folgte die Hochburg mit dem „Hungerturm“. Sie wurde 1522 beim großen Stadtbrand ein Raub der Flammen. Erst im 19.Jahrhundert entstand auf diesem Gelände das „Neue Schloss“. Das Geschlecht der „Rosenberge“ starb 1611 aus. Peter Wok I. – der Letzte der Rosenberger Linie – ist in der Familiengruft im Stift Hohenfurt beigesetzt.
Das alte Schloss erhielt sein heutiges Aussehen – nach verschiedenen Änderungen – durch den letzten Umbau Mitte des 19. Jahrhunderts. Damit verbunden war die Errichtung des Museums von Graf Georg II. Johann Heinrich Buquoy.
Der Ort Rosenberg erhielt – wahrscheinlich nach dem Bau der Burg – eine Wehrmauer, die nach der Überlieferung 2 m dick und 4-5 m hoch war. 1271 erhielt die Pfarre eine urkundlich belegte Schenkung von Hedwig von Rosenberg, der Witwe Woks II.. 1281 ist ein Schultheiß nachweisbar. 1360 wird erstmals die Schule als Dauereinrichtung erwähnt. 1369 wird diese Schule von den Burgherren mit einem Legat bedacht. 1362 erhielt die Pfarre von Heinrich III. von Rosenberg die Stadtrechte und als Wappen die fünfblättrige Rose. Ulrich II. von Rosenberg gewährte den Bürgern von Rosenberg das Recht der eigenen Vermögensverwaltung. Bei dem Stadtbrand 1522 wurde ein großer Teil der Stadt zerstört.
Durch die Glaubenskriege wurde Rosenberg utraquistisch (evg.). Der kaiserliche Feldherr Karl Bonaventura von Buquoy eroberte 1619 Stadt und Burg Rosenberg und übernahm durch kaiserliche Schenkung einen großen Teil der Besitzungen des erloschenen “ Geschlechts der Rosenberge“. Diese Besitzrechte endeten mit der Vertreibung 1946. Durch den Feldherrn Graf Buquoy wurde diese Gebiet wieder zum katholischen Glauben zurückgeführt.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg bis Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte Rosenberg Jahre des gedeihlichen Aufschwungs. Es entwickelte sich das Zunftswesen mit vielen handwerklichen Berufszweigen. Das führte zu einem gesicherten Wohlstand. Auch der bäuerliche Wohlstand in den vielen umliegenden Ortschaften des Kirchensprengels blieb nicht aus. Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich eine blühende „Sommerfrische“ entwickelt. Rosenberg schmückte sich und der Verschönerungsverein legte Wanderwege mit Markierungen an. An geruhsamen Orten wurden Bänke aufgestellt.
Dann kam der 1. Weltkrieg und als Folge die Tschechisierung des Gebietes und der Menschen. Und es kam die Weltwirtschaftskrise und der Niedergang des Handwerks. Viele Rosenberger mussten in den Sommermonaten auf die „Stör“. Erst in den dreißiger Jahren ging es wieder aufwärts. Das schöne Städchen erlebte einen neuen Boom des Fremdenverkehrs. Doch viele Handwerker mussten nach wie vor in die Fremde. Dann kamen der Anschluss an das Deutsche Reich und der 2. Weltkrieg. Und als Auswirkung davon 1946 die Vertreibung.