Bereits am Vorabend des Treffens fanden sich etwa 20 Landsleute im Gasthaus „Ratsherrnstube“ am Hauptplatz in Freistadt ein, um die Geschehnisses des vergangenen Jahres auszutauschen.
Am folgenden Fronleichnamstag scharten sich die anwesenden Rosenberger Landsleute am Linzer Tor um die Pfarrfahne um von dort aus sich dem Einmarsch der Vereinsabordnungen zum Hauptplatz anzuschließen. Pfarrer Mag. Franz Mayrhofer zelebrierte dort die Messe, wobei wir Rosenberger auch wieder offiziell begrüßt wurden.
Während der Fronleichnamsprozession zum Bezirksaltenheim trug unser jüngster Landsmann Philipp Oberparleiter die Pfarrfahne. Dort konnten wir uns ob der Hitze und anstrengenden Prozession beim anschließenden Agape stärken. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Brauhaus fuhren die meisten Landsleute gleich in den Böhmerwald, teils zu Besichtigungen oder zum Einkaufen, da in der Tschechischen Republik kein Feiertag war.
Am Freitag trafen wir im gecharterten Bus nach Rosenberg weitere Landsleute aus Linz. In der Pfarrkirche St.Niklaus feierten wir mit unserem Rosenberger Heimatpriester Hans Martetschläger die Schubertmesse. Es ist immer sehr berührend, wenn zum Schluss das Böhmerwaldlied gesungen wird. Es waren gegen 80 Landsleute anwesend, so viele wie schon lange nicht mehr, darunter auch welche, die noch nie an unseren Treffen teilgenommen hatten. Am wiedererrichteten Kriegerdenkmal am Sophienplatz hielten wir unter den Klängen „Ich hat einen Kameraden“ kurz inne und schritten dann weiter zum Friedhof. Am Grab unseres kürzlich verstorbenen Landsmannes Severin Krabatsch senkten wir die Fahne, legten ein Blumengebinde nieder und sprachen ein Vaterunser. Mit einer Kranzniederlegung am zentralen Grab, einer kurzen Ansprache unseres Heimatpfarrers, einem Vaterunser und dem Wulda-Lied unter Begleitung unseres Akkordeonisten Philipp gedachten wir unserer verstorbenen Landsleute.
Anschließend brachte uns der Bus hinauf aufs Schloss, wo uns die Bürgermeisterin Frau Lena Schwarz im Namen der Stadt Rosenberg auf der Terrasse des Schlossrestaurants begrüßte und uns zum Grillfest einlud. Am Spieß drehte sich schon ein großes Spanferkel, welches uns zusammen mit Brot und Krautsalat und Getränken serviert wurde. Außerdem gab es noch Schnaps zur Verdauung sowie leckeren Kuchen mit Kaffee. Das Ganze wurde untermalt mit „behmischer“ Musik, dargeboten von einem Duo aus der Musikgruppe Bedrnik (=Pimpernell) mit Geige, Akkordeon und Dudelsack. Auch unser Akkordeonweltmeister Philipp griff gerne in diese musikalische Darbietung mit ein. Zufrieden fuhren wir am späten Nachmittag nach Freistadt zurück, wo wir am Abend der Eröffnung der für uns vorbereiteten Ausstellung „Langsam ist es besser geworden. Vertriebene erzählen vom Wegmüssen, Ankommen und Dableiben“ beiwohnten.
Am Samstagmorgen fand die Sitzung des Ortsausschusses der Stadt und Pfarre Rosenberg mit der Wahl des Vereinsvorstandes statt. Dem in 2015 gegründeten offiziellen Vereins gleichen Namens sind bereits fast 50 Landsleute beigetreten. Im Anschluss an die Sitzung sahen wir uns den tschechischen Film „Gottes Mühlen“ – erstmalig mit deutschen Untertiteln – an. Er handelt von der Verwüstung der Landschaft nach der Vertreibung und von den Unmenschlichkeiten hinter dem Eisernen Vorhang in der Militärzone des Böhmerwaldes aufgrund von Zeitzeugenberichten und Dienstprotokollen.
Am Nachmittag lud uns unsere Patenstadt Freistadt zur Eröffnung des neuen Schauraumes der Rosenberger Heimatstube im Westtrakt des Schlosses ein. Wir sahen mit wie viel Arbeit die Einrichtung unserer Heimatstube verbunden ist. Hierfür gehört Erich Matscheko und Karl Oberparleiter, sowie unserer Praktikantin Klara Schultes unser besonderer Dank. In Vertretung des Bürgermeisters führte uns Stadtrat DI Klaus Elmecker mit unserer guten Seele vom Stadtamt, Frau Brigitte Heinzl, durch die Keller Freistadts, die bis ins frühe Mittelalter zurückreichen und die hervorragend restauriert wurden. Mit der Einladung zur Jause in die Schlosstaverne klang der offizielle Teil unseres Treffens aus.
Unser Dank gilt unserer Patenstadt Freistadt, unserer Heimatstadt Rosenberg und den Mitgliedern des Ortsausschusses, die unser Treffen wieder ausgezeichnet vorbereitet haben. Nicht zuletzt gilt aber unser Dank allen Landsleuten, die Jahr für Jahr unsere Treffen besuchen und auch all jenen, die leider nicht mehr kommen können, aber in Gedanken bei uns sind.
Bericht: Gottfried Lackinger, Karl Oberparleiter – Bilder: Meisinger, Oberparleiter, Tröster