Das Dorf Bamberg: Johann Lackinger (Witzany)
Nr. 1: „Hanslbaun“ — Besitzer Ferdinand Pachler, der das Anwesen 1932 von Alois Grill kaufte. Pachler war Maurermeister und stammte aus dem Haus Nr. 12.
Nr. 2: ,,Gemeindehäusl“, Besitzer Lorenz Pils („Wagner Lenz“).
Nr. 3: „Pilsn“ — Besitzer seit 1943 Josef Lackinger jun., seit 1944 vermißt. Seine Schwester Maria, verh. Mayer, wohnt in Giebelstadt. Die Eltern sind verstorben.
Nr. 4: „Seppnbaun“ — Besitzer Josef Drescher kam 1925 aus Sabratne durch Haustausch mit dem Lenzn aus Einsiedel nach Bamberg.
Nr. 5: „Schmid“ — Besitzer Alois Jungbauer, jetzt in Ochsenfurt.
Nr. 6: „Lipl“ — Besitzer Wenzl Proksch, gest. in Allersheim/Ochsenfurt.
Nr. 7: „Wacha“ — Besitzer Thomas Hammer, der das Anwesen 1931 von Bernhard Weber kaufte. Hammer stammt aus Umlowitz. Die Familie wohnte nach der Vertreibung in Allersheim.
Nr. 8: „Valentin“ — Besitzer Albert Duscher aus Priesern, der 1929 dorthin geheiratet hat. Nach der Vertreibung in Ochsenfurt.
Nr. 9: „Liplhäusl“ — war von Inwohnern belegt.
Nr. 10: „Weber“ — Besitzer Josef Lackinger Musiker. Sein Bruder Franz Lackinger, dessen Vater und Großvater haben die Handweberei betrieben.
Nr. 11: „Fuchsbaun“ — Besitzer Andreas Willinger sen. Sohn Andreas war zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt, weil er sich als Deutscher bekannte.
Nr. 12: „Mühle“ — Besitzerin Aloisia Duscher aus Priesern. Tante von Albert Duscher.
Nr. 13: „Hosnhäusl“ — Eigentum Graf Buquoy. Bewohnt von der Familie des Holzhauers Bernhard Riepl.
Nr. 14: „Fuchsbaunhäusl“ — neben der Nr. 11, zu der es gehörte.
Nr. 15: „Bühelbaun“ — von dem Besitzer Josef Iro 1935 erbaut. Die Familie wohnt jetzt in Reichenbach. Josef Iro ist vermißt.
Nr. 16: „Kralikhäusl“ — vom Besitzer Johann Kralik 1936 erbaut. Familie nach der Vertreibung in Neuburg/Donau. Flurnamen aus Bamberg: Holzlus, Fladn, Leiten, Bergfelder, Geliert, Hofwiesen, Burlus, Pilsnberg.
Die Bambergerhöhe, 814m hoch, lag westlich des Dorfes. Wenzl Lackinger errichtete dort 1838 eine Stein-Marter, welche der Dreifaltigkeit geweiht war. Jedes Jahr, am DreifaltigkeitsSonntag Nachmittag, gingen die Dorfbewohner in einer Prozession von der Dorfkapelle aus zu dieser Marter und zurück. 1938 bei der 100jährigen Jubiläumsprozession hielt der damalige Rosenberger Kaplan P. Gotthard Ortner bei der Kapelle eine Andacht. Die Marter auf diesem Gipfel war ein beliebtes Wanderziel für die Rosenberger und die Sommerfrischler. Auf dem Gipfel, bei klarem Wetter konnte man von dort die Alpen sehen, wurde jedes Jahr am Johannistag das Sonnwendfeuer abgebrannt. Am ,,Pilsn“-Haus war die Dorfglocke, die ein Vorfahre der letzten Besitzer im 19. Jahrhundert angeschafft hatte. 1942 wurde sie abgenommen und für Kriegszwecke verwendet. 1933 wurde an der Stelle, wo die alte Kapelle stand, eine neue größere Kapelle von der Familie Lackinger errichtet. Die Einweihung der neuen Kapelle wurde von dem Rosenberger Dechant Ploner im Rahmen einer Feldmesse vollzogen. 1934 wurde ein Dachreiter mit einer neuen Glocke aufgesetzt. Die Glocke wurde ebenfalls 1942 abgenommen. In den Monaten Mai und Oktober waren die täglichen Rosenkranzandachten in dieser Kapelle, die 40 Sitzplätze hatte. Die Bamberger waren gesellige Leute. In der Faschingszeit gab es auf den Höfen Federtänze. Wenzl Proksch — ,,Lipl“ — war ein weitbekannter Zieharmonikaspieler, der immer gefragt war, auch auswärts bei Hochzeiten. Das Kartenspiel war bei den Männern im Schwange und im Sommer das Kegelscheiben. (Zusätzliche Angaben zu Bamberg von Franz Lackinger, „Weber“, und nach den Unterlagen zur Volkszählung 1938.)