24 Mai Objekt des Monats: Steinsetzzange
Datierung 14. Jahrhundert
37,5 cm x 101,5 cm
Warum hat der Stein ein Loch?
An vielen historischen Gemäuern, ob an Gebäuden wie Kirchen oder ursprünglichen Wehrmauern, sind heute noch Einkerbungen zu erkennen. Diese stammen von der Errichtung des jeweiligen Bauwerks. Damals mussten die schweren Lasten mittels Flaschenzug nach oben gehoben werden. Für Steine verwendete man eben eine solche Zange die mit Dornen an ihren beiden Greifarmen beim Hochziehen in den Stein einhakte und diesen fixierte.
Diese große gebogene Zange aus Schmiedeeisen besteht aus zwei Teilen, welche mit einem Bolzen verbunden sind. An den beiden Griffenden befinden sich Löcher, in welche je ein längsovaler Ring eingehängt ist, welche wiederum mit einem runden Ring zusammengefasst werden.
Gefunden wurde diese Steinsetzzange auf dem Dachboden der Pfarrkirche Hirschbach. Die Kirche dort wurde erstmals um 1150 erwähnt. Der Neubau des bestehenden Langhauses dauerte vom 3. Drittel des 15. Jahrhunderts bis um 1500. Beim Bau des Chores und des Turmes Ende des 15. bzw. Anfang des 16. Jahrhunderts wurden eventuell teilweise die Vorgängerbauten (in den beiden westlichen Jochen) mitverwendet. (Quelle: Dehio Oberösterreich, Mühlviertel, 296f)
(c) Foto Zange: Landesmuseum OÖ jetzt also Landeskultur GmbH, Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt
(c) Bild vom Bau: Fritz Fellner, Altarbild Stift Neuburg/Mürz