Sonderausstellungen

Franz von Zülow wurde 1883 in Wien geboren und starb 1963. Schon sehr früh beschäftigte er sich mit der Kunst. Von 1901 bis 1907 besuchte er die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt und die Kunstgewerbeschule in Wien. Ab 1905 arbeitet er für die Wiener Werkstätte, 1908 tritt er der Wiener Secession bei. 1920 bis 1922 arbeitet er für die Firma Schleiss in Gmunden und blieb bis 1961 künstlerischer Berater. 1922 heiratet er seine Frau Thusnelda und erwirbt ein Haus in Hirschbach. 1949 beginnt er seine Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbe-schule in Linz. 1955 gründet er die Mühlviertler Künstlergilde. Und 1961 erhält er die Ehrenbürgerurkunde der Gemeinde Hirschbach und Haugsdorf.

Im Laufe seines Lebens nahm er an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen teil und erhielt einige österreichische Staatspreise.

Zülow arbeitet in seinen Werken mit verschiedenen Themen. Er war bekannt für seine breite Zeichenweise, seine Hinwendung zur bäuerlichen Themenwelt und seiner naiven Auffassung. Das Hauptgewicht seines Schaffens liegt aber auf der Druckgrafik, deren technischen Möglichkeiten er experimentell erweiterte.

Er erfand auch den Papierschnittdruck, bei dem ein Motiv aus einem Blatt Papier ausgeschnitten wird. Die entstandene Schablone wird eingefärbt und seitenverkehrt abgedruckt.

Zülow hielt sich auch Freistadt auf und über ihn existieren in der Stadt zahlreiche Anekdoten. Für die Ausstellung wurden uns vielseitige Kunstwerke eines Freistädter Sammlers zur Verfügung gestellt.

Die Ausstellung erfolgt in Abstimmung mit dem Hirschbacher Bauernmöbelmuseum Edelmühle. Dort befinden weitere seiner Kunstwerke.

Im 13. Jahrhundert gehörten die Gebiete des heutigen Österreich, Deutschland, Norditalien und der böhmischen Länder zum Heiligen Römischen Reich. Die einzelnen Gebiete wurden von Herzögen, Fürsten, Grafen, Erzbischöfen und Bischöfen regiert und kannten die Macht des römischen Königs oder Kaisers an. Böhmen wurde in dieser Zeit von Königen aus dem Geschlecht der Přemysliden regiert. Mähren, ebenfalls Teil ihrer Herrschaft, wurde durch Marktgrafen regiert. Zu dieser Zeit war Wenzel I. König von Böhmen. Sein zweiter Sohn war Přemysl Ottokar. Ottokars Macht breitete sich rasch aus. 1247 wird er zum Markgrafen von Mähren ernannt. Nach dem Tod des letzten männlichen Babenbergers Friedrich II. 1246, zog Ottokar 1251 in Österreich ein und wurde durch die Heirat mit Margarete von Babenberg Herzog von Österreich. So kamen Österreich und die Steiermark in seinen Besitz. 1253 wurde er, nach dem Tod seines Vaters, König von Böhmen. Die Steiermark verlor er 1254 nach dem Friedensschluss von Ofen an Ungarn, konnte sie aber 1260 in der Schlacht von Kressenbrunn zurückerobern. In der nachfolgenden Zeit konnte Ottokar zahlreiche weitere Gebiete erobern. Sein Reich erstreckte sich vom Erzgebirge bis zur Adria über 600 km und er konnte zahlreiche Verbündete gewinnen. So auch Ulrich III. von Kärnten. Als dieser 1269 stirbt, wird Ottokar Herzog von Kärnten und Krain. Die Mehrheit der Reichsfürsten war jedoch mit seinem Machtzuwachs nicht einverstanden und so wurde Rudolf, Graf von Habsburg, 1273 als neuer Reichsfürst gewählt. Am 26. August 1278 bei der Schlacht am Marchfeld war König Rudolf schließlich siegreich und Ottokar fand seinen Tod. Traditionell wird Ottokar als der „Eiserne und Goldene König“ genannt. Er erscheint auch immer wieder in kulturellen Werken. Während seiner Herrschaft kam es zu zahlreichen Stadtgründungen, wie zum Beispiel Budweis, Marchegg, Leoben und Bruck an der Mur. Die Ausstellung zeigt in 16 Stationen das Leben König Ottokars II. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Verein der Ottokar-Städte und der Stadt Budweis konzipiert.

September 1914: Gerüchte um ein Kriegsgefangenenlager für Russen, das im Süden der Stadt errichtet werden soll, verbreiteten sich unter der Freistädter Bevölkerung. Befürchtungen und Beunruhigung traten auf. Diese verblassten jedoch spätestens mit dem Bau des Lagers und der Ankunft der ersten kriegsgefangenen Ukrainer am Bahnhof Freistadt im November 1914. Neugierde und Schaulustigkeit traten in den Vordergrund. Im Endausbau 1915 gab es ein Spitalkomplex und 4 Lager, die von der „K.u.k. Oberleitung der Kriegsgefangenenlagerbauten“ geplant und organisiert wurden. Lager I, II und III waren Gefangenenlager und konnten etwa 20.000 Kriegsgefangene beherbergen. Lager IV diente der Versorgung und als Unterkunft der Bewachungsmannschaft. Das Ukrainerlager hatte positive aber auch negative Auswirkungen auf Freistadt. Zum einen löste die Elektrizität aus dem Kraftwerk des Lagers die veraltete Azetylenbeleuchtung der Straßen und Geschäftslokale ab. Im Lager fand man zudem auch Einrichtungen, die es in der Stadt noch nie gegeben hat: Desinfektionsanlagen gegen Ungeziefer, moderne Kanalisation und auch ein Lagerkino, das auch von den Freistädtern besucht werden konnte. Zum anderen musste die städtische Wasserversorgung herangezogen werden, da die lagereigene Brunnenanlage den Bedarf nicht mehr decken konnte und so 1915 nicht nur die Lebensmitteln knapp wurden. Nach dem Friedensschluss 1918 waren die Gefangenen frei und konnten wieder rückgeführt werden. Die Ausstellung zeigt in 10 Stationen den Alltag und das Leben der Kriegsgefangenen im Lager Freistadt und das Lager selbst mit seinen Einrichtungen und technischen Ausstattungen.

100 Jahre reicht nun schon die Geschichte der Freistädter Pfadfindergruppe zurück. Seit dem Gründungsjahr 1923 sind Pfadfinder ein wesentlicher Bestandteil des Freistädter Vereinswesens und nicht aus dem gesellschaftlichen Leben wegzudenken. Vieles hat sich seit dem verändert, die inhaltlichen Werte sind jedoch gleichgeblieben.

Vor allem das Thema der Jugendarbeit wird bereits seit Anbeginn groß geschrieben. Getreu dem Motto des Gründers Prof. Josef Wagner „mit Hirn, Herz und Hand“ werden Kinder und Jugendliche zu vernünftigen, selbständigen Menschen erzogen, um sich aktiv in der Gesellschaft einzubringen. Die Jugendlichen sollten begeistert werden und ihr erlerntes Wissen in die Zukunft weitertragen, damit die Idee der guten Tat nicht in Vergessenheit gerät.

Wie dies bis dato gelungen ist, zeigt die Ausstellung. Die acht Schwerpunkte, die Eckpfeiler der Pfadfinderei, erklären den Werdegang und die Aktivitäten der Freistädter Pfadfindergruppe und führen durch die Präsentation. Vermittelt werden diese über historische Objekte und Bilder, gemeinsam mit abenteuerlichen Geschichten aus längst vergangenen Zeiten.

Sommer 1945: Die Ängste der Bewohner waren vielfach. Man musste mit der Gegenwart zurechtkommen, aber man fürchtete auch die Zukunft. Von beinahe 200 Freistädter Männern wusste man nicht, wo sie sich befanden – in Gefangenschaft, in Lazaretten oder auf den Soldatenfriedhöfen im Osten und Westen? Die tausenden Flüchtlinge aus den Ostgebieten aber auch aus den bombardierten deutschen und österreichischen Städten mussten untergebracht und versorgt und wieder nach Hause gebracht werden. Und dann waren noch die Besatzungssoldaten in der Stadt und am Land. Lebensmittel und Brennmaterial waren knapp oder gar nicht verfügbar. Die Leute mussten improvisieren, das Beste aus der scheinbar aussichtslosen Situation machen. Während sich die politische Lage durch die Bildung der demokratischen Regierung rasch festigte, konnte man dies von den wirtschaftlichen Verhältnissen leider nicht behaupten.

Ende Mai 1945 sank der tägliche Kaloriensatz auf ein absolutes Existenzminimum. Vor allem in den Industrieregionen kam es zu Hungerdemonstrationen. Ohne entsprechende Ausweise und Nachweise waren keine Lebensmittelkarten zu bekommen. Der Identitätsausweis und die Meldekarte gehörten zur „Grundausstattung“ jedes Österreichers, mit Kontrollen war im besetzten Land jederzeit zu rechnen.

Die Ausstellung zeigt in 16 Stationen die unmittelbare Nachkriegszeit und berichtet von den gewaltigen Problemen und den erfolgreichen Lösungsversuchen. Erst 1955, als die letzten Besatzungssoldaten das Land verlassen haben, ist wieder Normalität ins Leben der Menschen eingekehrt.

In der Sonderausstellung DEPOSITUM treffen historische Nähmaschinen und Scheren aus dem Nachlass der Freistädter Schneiderei Winkler auf Archivalien, Fotografien und Bücher aus dem Schlossmuseum Freistadt. Gemeinsam erzählen sie aus der Geschichte des regionalen Schneiderhandwerks, tauchen darüber hinaus aber auch in textilen Siebdruckarbeiten von David Wittinghofer auf. So wird ein zeitlicher Bogen gespannt, der vom Schnittbuch eines Freistädter Schneiders von 1720 bis in unsere Gegenwart reicht und nicht zuletzt auch fragt: Wie wollen wir umgehen, mit familiärem Erbe und den Relikten manueller Arbeitsvorgänge, die heute beinahe verschwunden zu sein scheinen?


»Unsere bedrückend vorwärts stürmende Zeit verengt von Tag zu Tag mehr den Atemraum unserer alten Handwerke. Schon ringen sie schwer. Wir Menschen aus dem Zeitalter der Maschine, zum Teil sogar schon ihre Sklaven, vergessen zu leicht, dass es die Handarbeit war, die unserer Technik Jahrtausende her den Weg gespurt hatte.« 


(Gustav Brachmann: »Ein Musterbuch des Freistädter Schneider-Handwerks von 1720«, in: OÖ Landesmuseum (Hg.): OÖ Heimatblätter, Linz 1953, S.256-261, S.256.)

Womit sich Männer der Region künstlerisch und handwerklich befassen, zeigt die Schau Männer.Kunst.Handwerk. Dabei treffen Vorderglasmalerei auf Buchbinde-Technik, Machine Learning auf Holzschnitt und Kulturschutt auf Haselnuss-Zähne für Rechen. Zweiundzwanzig Männer aus der Region präsentieren ihr Arbeiten und ihre Interessen in einem vielfältigen Reigen aus Methoden und Techniken. Ein Schwerpunkt widmet sich den Fotografien von Erwin Pramhofer. Künstlerisch, handwerklich, kunsthandwerklich sind Kategorisierungen, die in dieser Ausstellung neu verhandelt werden.

In dieser Ausstellung werden nicht nur Mythen, sondern auch historische Tatsachen um die Freistädter Friedhöfe, die Galgen sowie den Henker thematisiert.

Die Angst vor dem Tod gab es schon immer, denn nichts ist sicherer und gleichzeitig ungewisser. Die Furcht lebendig begraben zu werden, veranlasste Menschen dazu eine Schnur um das Handgelenk der Verstorbenen zu binden, an dessen Ende ein Glöckchen befestigt war. Sollten die vermeintlich Toten aufwachen, konnten sie so auf sich aufmerksam machen.

Wussten Sie, dass zwischen 1570 und 1803 insgesamt 119 offizielle Fälle von Hexen- und Zauberprozessen durchgeführt wurden, dass der Wagenlehner-Prozess in Summe mit neuen Hinrichtungen endete, dass es in Freistadt 144 Stadtrichter gab oder dass sich über die Jahre Kindsmord, Raubmorde, politische Morde und weitere Delikte mit Todesfolge in Freistadt zutrugen? 

Historische Särge und wunderbar gestaltete Bahrtücher, aber auch Fotografien von traditionellen Aufbahrungen sind neben originalen Rechnungen für Bestattungen zu sehen.

Der Versuch den Tod wieder mehr in das Leben zu rücken und ihn nicht als grausamen Gevatter, sondern als elementaren Teil des menschlichen Daseins zu sehen, ist Antrieb hinter der umfassenden Schau.

Die Mühlviertler Messe kann auf eine lange und spannende Geschichte zurückblicken. Die erste Messe fand am 19. August 1862 statt – damals noch im Kinskyschen Schloss in der Zemannstraße. Das Ziel war klar: man wollte die Wirtschaft der Region stärken und die handwerklichen und landwirtschaftlichen Erzeugnisse präsentieren.

Doch schnell waren nicht nur Bartsensen, Zuchttiere und Strohmesser im Fokus, sondern auch das Vergnügen. Schon im Jahr 1906 konnte man sich im Optischen Kabinett und auf dem Karussell amüsieren.

Ein weiterer Aspekt war die Musik, die seit jeher Garant für gute Unterhaltung ist. Neben den städtischen Musikkapellen, die nach wie vor ein Fixpunkt im Programm sind, traten auch die berühmten „Tragatschleitner“, die „Linzer Buam“ sowie die „Welser Buam“ auf und begeisterten die Besucherinnen und Besucher.

Wenn Messe war, gab es Brathendl, Türkischen Honig, Schaumrollen und Zuckerwatte. Lange Zeit war das kulinarische Angebot auf der Messe eine Besonderheit für die Menschen. Gabi Hofstetter war für viele der Inbegriff einer Festzelt-Wirtin. Sie und ihre Familie kümmerten sich jahrzehntelang um das leibliche Wohl der Gäste. Von Jahr zu Jahr wurde die Veranstaltung um einige Attraktionen reicher und um Ausstellungsflächen erweitert.

In der nun gezeigten Ausstellung laden wir Sie auf einen Messerundgang der besonderen Art ein und zeigen Ihnen die Highlights aus der Geschichte der Mühlviertler Messe.

Ab dem 13. Jahrhundert waren die Herren von Rosenberg ein angesehenes Adelsgeschlecht in Böhmen. Durch ranghohe Stellungen hatten sie viel Einfluss auf die damalige Politik. Mit der fünfblättrigen Rose als Zeichen waren sie in das Geschehen des Gebietes von Haslach bis nach Sedlčany in Mittelböhmen integriert.

Auf den Schautafeln werden neben dem Leben auf dem Hof, auch die Wirtschaft, die Rolle der Frauen und das gemeinsame wirtschaftliche und kulturelle Erbe thematisiert.

Da die Vererbung von Besitz, Stand und sozialen Eigenschaften ausschließlich über die männliche Linie erfolgte, erlosch mit dem Tod von Petr Vok das Geschlecht der Rosenberger.

Im Jahr 1982 unterschrieb die Stadtgemeinde Freistadt die Patenschaftsurkunde für die Gemeinschaft der Heimatvertriebenen aus der Stadt und Pfarre Rosenberg. Freistadt bietet den Vertriebenen Schutz und Hilfe. Die Stadt, ihre Bevölkerung und die Landschaft sollen eine Brücke zur ehemaligen Heimat sein.

Der Freistädter Gemeindebedienstete und Standesbeamte Karl Wiesinger war ein begeisterter Fotograf. Er war auch Mitglied des hiesigen Fotoklubs. Jedes Mal, wenn in der Stadt etwas gegraben oder gebaut wurde, schickte ihn der Bürgermeister zur Baustelle, um für das Gemeindearchiv Fotos zu machen. So entstanden allein in den Jahren 1955 bis 1965 mehr als 4.300 Fotos, die einen engen Bezug zur Stadtentwicklung haben. Wir erfahren dabei viele Details von der “Modernisierung” der Stadt, vom Kanal- und Straßenbau, von der Errichtung einer zeitgemäßen Infrastruktur und auch von den Leuten, die in diesem Zeitraum die Stadt bewohnt haben.

Aus diesen 4.300 Aufnahmen haben wir die besonders aussagekräftigen Bilder ausgesucht. Zehn Jahre Freistadt gesehen mit den Augen eines engagierten und guten Fotografen, zehn Jahre Freistädter Stadtgeschichte, die heute schon beinahe wieder vergessen sind. 

Eine Disziplin, welche meist der Öffentlichkeit verborgen bleibt, ist die Archäologie. Auf der Trasse der D3 in Südböhmen und der S10 in Oberösterreich sind bei den Bauarbeiten zur Autobahn interessante Funde zu Tage getreten. Diese Ausstellung in Kooperation mit dem Südböhmischen Museum und mit Unterstützung der EU präsentiert Einblicke in die archäologische Praxis und zeigt Scherben, Keramikgefäße, aber auch Rekonstruktionen von Hügelgräbern.

Zur Methodik der archäologischen Forschung zählt einerseits die Prospektion, bei welcher das Aufsuchen von Fundstätten und eine erste Erkundung im Mittelpunkt steht – auch mittels Luftbildern. Erst danach kommt es zu bodenkundlichen Bohrungen, Vermessungen, naturwissenschaftlichen Untersuchungen und der begleitenden Dokumentation und Auswertung.

In den Blick genommen werden auf den Schautafeln die bedeutendsten archäologischen Fundstellen in Südböhmen und Oberösterreich mit einzelnen Funden. So konnten beispielsweise in Lipiny Spuren von historischer Goldgewinnung nachgewiesen, in Rzavá ein Silbermünzen entdeckt, in Smolín ein mittelalterliches Militärlager dokumentiert und in Horusice eine Siedlung aus der Jungsteinzeit gefunden werden.

In Oberösterreich zeugen Schwellensteine der historischen Pferdeeisenbahn von der wichtigen Verkehrs- und Handelsroute zwischen Linz und Budweis. Im Umfeld der S10 konnten ur- und frühzeitliche Besiedlungen aus der Zeit von 4500 – 2700 vor Christus nachgewiesen werden, welche auf die große Bedeutung des Korridors schon während der Jungsteinzeit hinweisen. Ein Gräberfeld im Gebiet von Unterweitersdorf beherbergte Hügelgräber, welche durch Brandschüttung, Urnen und Grabbeigaben von der damals vorherrschenden Begräbniskultur erzählen.

Im Zentrum der Ausstellung steht das von Frauen ausgeübte Kunsthandwerk. In dieser Schau treffen Goldhauben auf Keramikschälchen, Ölgemälde auf Patchwork-Polster und Zwirnknöpfe auf Fotogafien.

Ausgehend vom traditionellen (Kunst)Handwerk, das bei der Ausstellung mit einigen Beispielen vorgestellt wird, werden diesen Arbeiten aber anachronistisch modernen Arbeiten gegenübergestellt. Die Werke von insgesamt 20 Frauen und einer Frauengemeinschaft werden in den Blickpunkt genommen: in ihrer Verschiedenheit, in ihrer Singularität und in der eigenen Materialität.

Die gesamte Ausstellung ist zweisprachig. 

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Regionalmuseum Krumau und dem Zukunftsforum Freiwald. Vor 75 Jahren erfolgte die staatlich organisierte Ausweisung der deutschsprachigen Bewohner von Zettwing in acht Transporten nach Deutschland. Die bewegte Geschichte des 20. Jahrhunderts hat gerade im Grenzraum Mühlviertel-Südböhmen eine verletzte Landschaft und tiefe menschliche Verwundungen hinterlassen. Der unmittelbar an der oberösterreichisch-südböhmischen Grenze an der Maltsch gelegene, dem Erdboden gleich gemachte ehemalige Marktort ist zu einem Synonym für die bewegte Geschichte beider Länder geworden.

Die Ausstellung widmet sich den acht politischen Umbrüchen im 20. Jahrhundert, von der Monarchie bis heute.

Die Ausstellung will bei den Besuchern zu einem Nachdenkprozess mit Gegenwartsbezug anregen.

Die humorvollen, warmherzigen Szenen vom Freistädter Maler Carl Kronberger bringen einen auch heute noch zum Schmunzeln. Mit feiner Pinselführung thematisiert er weniger die Stadt Freistadt, als die Charaktere, die in ihr wohnen. Zu sehen sind in seinen Bildern spielende Kinder im Schnee, er zeigt das Leben von Handwerksburschen, sowie bäuerliche Typen.

Sein Weg führte Kronberger bis München, wo er sich mit der Genremalerei bald einen Namen machte.

Heute erinnert das Haus in der Böhmergasse 8 (Gasthaus Zum goldenen Hirschen) an sein Aufwachsen in der Stadt.

Anlässlich seines 100. Todestages zeigt das Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt eine Zusammenstellung von Skizzen, Druckwerken, Gemälden und Illustrationen, die ein buntes Bild ergeben.

Die Ausstellung wurde durch die großzügige Unterstützung vom Sammler Hermann Käferböck ermöglicht.

Durch verschiedene Missstände in der katholischen Kirche haben sich viele Menschen von der Kirche abgewandt. Der Reformation entstammen drei Flügel: die Lutheraner, die Reformierten und die Täufer. 

In der Ausstellung wird die Täuferbewegung in Freistadt näher beschrieben, welche auf Hans Schlaffer sowie Hans Hut zurückzuführen ist. 

Die Täufergemeinde Freistadt war im Jahr 1527 mit 10 bis 14 Personen ausgewiesen, wuchs aber rasant (Frauen und Kinder nicht mitgerechnet). Nicht alle Täufer kamen aus Freistadt, viele stammten aus den umliegenden Gemeinden. Jene, die nicht zum röm.-kath. Glauben konvertierten, wurden zum Tode verurteilt. In der Chronik ist von zehn Märtyrern die Rede.

Die Ausstellung zeigt das Werden und Sein von Freistadt aus der 800-jährigen Geschichte in Lebkuchengebilden, Bildern, Fotomontagen und Texten. Hauptattraktionen sind die vom akadem. Maler Mag. Herbert Wagner aus dem von Hans Lubinger hergestellten Spezial-Lebkuchenteig gestalteten Türme, Tore und Sehenswürdigkeiten der Stadt, die in der Ausstellung mit Fotos und Texten verbunden sind.

„Die Freistädter Büchsenschützen im Wandel der Zeit“
Seit dem 1. Viertel des 16. Jahrhunderts bis heute, somit rund 500 Jahre lang, wird in Freistadt nachweislich mit der Büchse bzw. dem Gewehr auf Scheiben geschossen. Mit zahlreichen Dokumenten aus dem Stadtarchiv Freistadt und vielen musealen Gegenständen aus den Beständen des Schlossmuseums soll die kontinuierliche Entwicklung des Freistädter Schützenwesens anschaulich dargestellt werden.
Exponate aus anderen Museen und Archiven sollen einerseits Lücken in der Freistädter Sammlung füllen, andererseits aber einen Vergleich mit anderen Gesellschaften ermöglichen.
Zur Eröffnung der Ausstellung hat der frühere Landeshauptmann von Tirol und heutige Präsident des Österreichischen Schützenbundes, Herr Univ. Prof. i.R. DDr. Herwig van Staa, sein Kommen zugesagt.

Einen Hauch von Sommer bringt die Ausstellung „Ein Sommer im Garten“ von der gebürtigen Freistädterin Gabriele Kreindl-Pichler ins Freistädter Museum. Mit Motiven aus der Natur und deren Vergänglichkeit werden Geschichten über das Leben erzählt. Bevorzugt mit Ölfarbe und Spachtel schafft die Künstlerin kraftvolle und leuchtende Bilder, die im Innehalten und Hineinfühlen ihre Geschichte erzählen.