Stube 16: Zeitweiser und die Anfänge der Fotografie

Kalender
Für die Landwirtschaft war es wichtig einen fixen Zeitpunkt für Aussaat und Ernte zu haben – unabhängig vom Wetter. Systematische Himmelsbeobachtungen waren die Grundlagen. Die ältesten Kalender stammen aus Ägypten und orientierten sich am Mond und am Lauf der Himmelskörper. Der heute weltweit angewandte Gregorianische Kalender entstand Ende des 16. Jahrhunderts. Zwei imposante Kalender, einer aus der Barockzeit und ein ewiger Kalender vom Freistädter Stadtamt, ergänzen diesen Sammlungsbereich.

Zeitmessung
Bereits vor 6.000 Jahren wurde die Zeit mit Sonnenuhren gemessen. Die frühesten europäischen Uhrmacher im Mittelalter waren christliche Mönche. Sie benötigten Uhren um die täglichen Gebets- und Arbeitszeitpläne einhalten zu können. Ab dem 15. Jahrhundert setzte sich die Nutzung von Uhren auch für weltliche Zeitmessung durch. Die Anzeige der Uhrzeit wurde erst mit der Erfindung des Pendels genau. In Freistadt war Franz Dräxinger ein über die Stadt hinaus bedeutender Uhrmacher.

Fotografie
Bereits seit den 1870er Jahren finden sich in Freistadt zahlreiche sehr erfolgreiche Fotografen. Die bekanntesten waren Heinrich Melzer und Kaspar Obermayr. Fotografien konnten zunächst nur als Unikate hergestellt werden: Mit der Einführung des Negativ-Positiv-Verfahrens war eine Vervielfältigung möglich. Die Größe des fertigen, positiven Fotos entsprach in beiden Fällen dem Aufnahmeformat, was sehr große, unhandliche Kameras erforderte. Für die Amateurfotografie wurden ab 1900 handlichere Kameras mit kleineren Filmformaten entwickelt. Je kleiner das Filmformat, desto besser mussten Film und Objektiv sein, damit auch kleinste Details abgebildet werden konnten.