Alle Jahre wieder: Adventkranz

Alle Jahre wieder: Adventkranz

Der Adventkranz geht auf den evangelisch-lutherischen Theologen Johann Hinrich Wichern (1808-1881) zurück. Er war 1833 Mitbegründer des Rauhen Hauses in Hamburg, in dem man sich um benachteiligte und verhaltensauffällige Kinder kümmerte. Für die Kinder befestigte er an der Zimmerdecke ein Wagenrad, dass mit 20 kleinen roten und vier großen weißen Kerzen geschmückt war. Jeden Abend im Advent wurde eine kleine Kerze angezündet, an den Sonntagen je eine große. Damit konnte der pädagogische Effekt der Vorfreude auf das Weihnachtsfest erreicht werden. Darüber hinaus unterstützte das „Advent-Rad“ die Kinder beim Zählen lernen. Die stetig mehr werdenden Kerzenflammen unterstreichen die Lichtmotivik des Weihnachtsfestes. Erst einige Jahre später begann man, dieses „Rad“ mit Tannenzweigen zu schmücken. Dieser Adventkranz breitet sich schnell aus, verlor mit der Zeit aber an Kerzen, sodass er heute nur mehr vier Kerzen geschmückt wird.

 

Foto: Adventkranz der Pfarrkirche Freistadt (c) Irmi Sternbauer

Foto: Adventkranz (c) Irmi Sternbauer

Quellen:
Institut für Historische Theologie, Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie, Universität Wien

Steinbacher, Dorothea, Wenn‘s draussen finster wird. Bräuche und Legenden für die Winterzeit, München 2020, 56ff